Nach dem einseitigen ersten Halbfinale der Erste Bank Open 2021 sah auch das zweite Match zunächst nach einer klaren Angelegenheit für den Favoriten aus. Nach knapp 1,5 Stunden schlug der Italiener Jannik Sinner gegen US-Qualifikanten Frances Tiafoe bereits auf den Finaleinzug auf. Nach 2:17 Minuten ging der Italiener aber doch als Verlierer vom Platz.
Der erst 20-jährige Sinner ließ zu Beginn nichts anbrennen. Mit einem Break zum 3:2 stellte Sinner rasch die Zeichen auf Sieg. Ein weiteres Break zum 6:3 brachte den ersten Satzgewinn.
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Momentum wechselt
Im zweiten Satz zog Sinner noch schneller mit einem Break auf 3:0 davon. Von diesem Nackenschlag konnte sich Tiafoe aber mit der Unterstützung des Wiener Publikums erholen. Er schaffte das Re-Break und den Ausgleich zum 5:5, breakte Sinner abermals und servierte zum Satzausgleich aus. Das Publiku war euphorisiert und Tiafoe peitschte es weiter ein. Zu sehr, für den Geschmack von Sinner, wie dieser nach dem Match zu Protokoll gab: „Ich glaube, heute war es zuviel. Ich habe immer schon gesagt, dass er ein sehr guter Freund ist und das wird daran auch nichts ändern, aber heute – das war einfach zu viel. Man muss auch Respekt zeigen.“ Tiafoe legte sich öfter auf dem Platz nieder, klatschte nach gewonnenen Punkten mit dem Publikum ab und zog einfach eine riesige Show ab.
Tiafoe im Spielrausch
Unterstützt vom Publikum spielte sich Tiafoe in einen Rausch. Einem Break zum 2:1 ließ er ein weiteres zum 5:2 folgen. In diesem Game bekamen die Fans auch den vielleicht spektakulärsten Ballwechsel des Turniers zu sehen: Tweener-Halbvolley von Tiafoe, dann noch ein eigentlich unmöglicher Volley des Amerikaners und der Punkt. Die Stadthalle bebte. Und Tiafoe lieferte weiter – mit einem Ass servierte er zum 3:6, 7:5, 6:2 aus und beendete damit auch die Siegesserie von Sinner, der erst letzte Woche das Turnier in Antwerpen gewinnen konnte.