Dominic Thiem hat am Samstag zum ersten Mal in seiner Karriere das Finale der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle erreicht. Der Österreicher besiegte im Halbfinale vor ausverkaufter Stadthalle den an Nummer 3 gesetzten Italiener Matteo Berrettini nach über 2,5 Stunden Spielzeit. 3:6, 7:5, 6:3.
Erster Satz klare Sache für Berrettini
Berrettini war zu Beginn der Herr am Platz und schaffte ein schnelles Break. Thiem zeigte Kampfgeist und holte sich das Break zurück. Da sah es kurz so aus, als könnte der Österreicher das Match unter Kontrolle bringen. Berrettini schaffte jedoch das abermalige Break, war dann bei eigenem Aufschlag unantastbar und holte sich mit einem weiteren Break den Satz mit 6:3. „Von den vier Matches bisher war das sicher der schwächste Start. Für das, wie gut er derzeit spielt war das einfach zu wenig“, wusste auch Thiem.
Thiem kämpft sich zurück
Auch im zweiten Satz servierte der Italiener zunächst mit einer beeindruckenden Konstanz und Härte, während Thiem bei seinen eigenen Aufschlaggames immer wieder zu kämpfen hatte. Bei 2:2 wackelte Berrettini aber erstmals: ein 0:40 konnte der Italiener mit seinen Aufschlägen noch wettmachen, den vierten Breakball schlug er aber ins Netz und Thiem lag erstmals im Match mit einem Break voran. Allerdings nicht lange, Berrettini schaffte das Re-Break zum 4:4. Thiem blieb aber weiter dran, schaffte abermals das Break und holte sich den zweiten Satz unter tosendem Jubel der Fans 7:5. Thiem zu seinem Comeback: „Habe mir vorgenommen, dass ich im zweiten Satz voll da bin. Nach dem Break im zweiten Satz habe ich dann den Glauben gehabt, dass ich die Partie gewinne. Daran hat sich auch nach dem Re-Break von ihm nichts mehr geändert.“
Berrettini wackelt – und fällt
Im dritten Satz war das Spiel nichts mehr für schwache Nerven. Thiem war bei eigenem Aufschlag zunächst souverän, verpasste es aber gleich in drei Aufschlagsspielen des Italieners Breakbälle zu verwerten. Erst bei 3:3 schaffte er das 4:3, nur um sich postwendend mit einem 0:30 konfrontiert zu sehen. Thiem behielt aber die Nerven, machte vier Punkte in Folge und stellte auf 5:3. Im nächsten Aufschlagspiel wackelte Berrettini abermals, beim zweiten Break- und Matchball fiel der Italiener schließlich auch. Nicht zuletzt auch dank des euphorischen Publikums, wie auch Thiem wusste: „Das war die beste Stimmung, die ich jemals erlebt habe. Es war unglaublich laut und ich habe gestern schon gesagt, dass ich das ausnützen muss. Es macht Riesenspaß hier zu spielen und es hilft auch wirklich. Das gibt so einen Wahnsinnspush, wenn man ein Break oder ein wichtiges Aufschlaggame macht. Das ist auch hilfreich für die nächsten Games.“
Berrettin: „Bravo“
Berrettini war nach der Niederlage nicht verbittert, sondern zollte seinem Gegner höchsten Respekt: „Ich habe ein tolles Match gespielt. Am Anfang war ich besser als er. Aber er hat sich dann gesteigert, vor allem in der zweiten Hälfte des zweiten Satzes. Er ist der stärkere Spieler. Er hat mehr Erfahrung und ist in der Weltrangliste vor mir. Und wir haben in Wien, in seiner Stadt gespielt. Ich kann nur ‚Bravo‘ zu ihm sagen, ich habe mein Bestes gegeben.“