Nach den ersten fünf Games rechnete niemand in der Wiener Stadthalle damit, dass zu diesem Zeitpunkt erst ein Bruchteil des gesamten Matches gespielt sein könnte. Cameron Norrie (GBR 35) lag zu dem Zeitpunkt 4:1 gegen Matteo Berrettini (ATP 59 voran), hatte kurz darauf nicht weniger als vier weitere Breakbälle und sah wie der sichere Sieger - wenigstens des ersten Satzes aus.
Doch dann wandte sich das Blatt. Berettini gelang das Re-Break, mit dem Aufschlag ging es dann ins Tiebreak, wo der Italiener das Momentum nutzte und die Kurzentscheidung mit 8-6 für sich entscheiden konnte.
Im zweiten Satz gab es bei beiden Aufschlägern kein Pardon, weder Berrettini noch Norrie konnten auch nur einen einzigen Breakball für sich verbuchen. Selbstverständlich musste auch hier das Tiebreak die Entscheidung bringen. Und da fand Berrettini beim Stand von 9-8 seinen ersten Matchball vor - konnte diesen jedoch nicht verwandeln. Norrie holte sich auch noch die nächsten beiden Punkte und damit das Tiebreak 11-9.
Marathonmatch - aber kein Rekordmatch
Der dritte Satz schien zunächst eine Kopie des zweiten zu werden. Beide Spieler waren bei eigenem Service bombensicher, bis Norrie beim Stand von 4:4 plötzlich wackelte. Bei 15:40 konnte der Brite den ersten Breakball noch abwehren, den zweiten verwandelte Berrettini zur Vorentscheidung. Danach servierte der 29-jährige souverän aus und verwertete nach 3:16 Stunden seinen insgesamt zweiten Matchball zum Aufstieg ins Viertelfinale.
Ein Rekord für Matches in der Stadthalle war es dennoch nicht. Im Finale 1999 matchten sich der Brite Greg Rusedski und der Deutsche Nicolas Kiefer über insgesamt 3:41 Stunden, ehe Rusedski den Matchball zum 6:7 (5/7), 2:6, 6:3, 7:5, 6:4-Sieg verwerten konnte.
Doppelbewerb voll im Laufen
In der Marx Halle gab es im Doppelbewerb für die Teams mit österreichischer Beteiligung gemischte Erfolgserlebnisse. Während die rein rot-weiß-rote Paarung Oberleitner/Schwärzler gegen Bhambri (IND)/Goransson (SWE) mit 6:3, 1:6, 10:8 den Kürzeren zogen, setzte sich Lucas Miedler mit seinem portugiesischen Partner Francisco Cabral gegen Frantzen (GER)/Haase (NED) 7:5, 3:6, 10:8 durch. Ebenfalls siegreich war Alexander Erler mit seinem Doppelpartner Robert Galloway (USA), die das argentinische Doppel Gonzalez/Molteni 5:7, 6:4, 10:3 besiegten.