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Sinner krönt sich wieder zum Erste Bank Open-Sieger

Italiener nach packendem Dreisatz-Krimi gegen Alexander Zverev zum zweiten Mal nach 2023 Wien-Champion. 
26 October 2025 By Erste Bank Open
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© e|motion/Bildagentur Zolles KG

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Nach 2:28 Stunden stand ein 3:6, 6:3, 7:5-Sieg für Jannik Sinner (ATP 2) auf der Anzeigetafel. Als aber fünf Games im ersten Satz gespielt waren, fand sich Jannik Sinner noch in einer für ihn ungewohnten Situation: Er lag mit 1:4 gegen Alexander Zverev, Nummer 3 der Welt, zurück und sah sich mit zwei weiteren Breakbällen konfrontiert. Diese konnte der Italiener zwar abwehren, den 6:3-Satzgewinn Zverevs konnte er jedoch nicht verhindern. Nach etwas mehr als einer Dreiviertelstunde war dieser vorbei, Zverev zeigte sich bei eigenem Service souverän, wozu eine Aufschlagquote von 80 Prozent erster Aufschläge durchaus mithalf. Aber auch von der Grundlinie konnte der 28-Jährige immer wieder überzeugen und mit Winnern punkten.

In der Satzpause sammelte sich Sinner und startete den zweiten Durchgang im Eiltempo. Mit einer raschen 3:0-Führung im Rücken fand der 24-Jährige mehr und mehr zu seiner Sicherheit, wenngleich sich noch immer ungewohnte Fehler einschlichen. Diese waren aber dem erhöhten Risiko geschuldet, das Sinner eingehen musste, um Zverev sein Spiel aufzuzwingen. Nach exakt 90 Minuten holte sich Sinner den zweiten Satz ebenfalls mit 6:3.

Sinner dreht die Partie

Damit bekamen die Fans in der ausverkauften Stadthalle einen Entscheidungssatz zu sehen. Der war an Spannung kaum zu überbieten. Beide Spieler zeigten sich die meiste Zeit über bei eigenem Aufschlag sicher, nur bei 2:2 musste Zverev zwei Breakbälle abwehren. Als alle schon an einen Tiebreak glaubte, schlug Sinner doch noch zu - Break zum 6:5. Danach servierte die Nummer 1 des Turniers aus.

Zverev und Sinner

Foto: e|motion/Bildagentur Zolles KG

"Wir kennen uns mittlerweile sehr gut", erklärte Sinner direkt nach dem Match. Der Schlüssel zum Sieg war das Service. "Im zweiten Satz habe ich besser returniert und bei den wichtigen Punkten habe ich versucht zu pushen."

Für Sinner war es der 10. Sieg in Folge in Wien, der 21. in Folge auf Indoor Hardcourt.

Sinner und Zverev

Foto: e|motion/Bildagentur Zolles KG

Launige Rede von Zverev

Bei der Siegerehrung stand die gesamt Wiener Stadthalle auf den Beinen. Als Erstem wurde dem unterlegenen Alexander Zverev der Pokal überreicht. Der Deutsche startete launig in seine Rede: "Ich muss leider mit etwas Unangenehmen anfangen", setzte Zverev mit ernster Miene an und wandte sich dann an Sieger Sinner: "Du gehst uns Spielern inzwischen aber so was von auf die Nerven. Enstpann dich mal, wir wissen, dass du der Beste bist, lass mich auch mal was gewinnen", sagte Zverev grinsend. Die Lacher des Publikums waren dem Hamburger damit sicher. "Im Ernst: Du hast alle Grand Slam-Finali erreicht, zwei davon gewonnen - eines leider gegen mich.. Du hast heute hochverdient gewonnen. Gratulation." Danach bedankte sich Zverev auch noch beiim Turnier und Turnierdirektor selbst: "Wien ist einer der schönsten Orte der Welt und das Turnier eines der schönsten, die wir haben. Vielen Dank für die harte Arbeit über so viele Jahre. Es war eine Wahsinnswoche. Jeden Tag ein volles Stadion und eine unglaubliche Unterstützung für beide Spieler. Ich hoffe, ich bekomme den Vertrag für nächstes Jahr bald zugeschickt."

Lob von Sinner

Im Anschluss war es soweit und Jannik Sinner durfte Pokal und Siegerscheck für seinen Triumph in Empfang nehmen. Seine ersten Worte waren an den Finalgegner gerichtet: "Sascha, ich weiß wie schwierig dieses Jahr für dich war. Aber du spielst Woche für Woche besser. Glückwunsch an dich und dein Team. Tennis braucht dich, deshalb spiele weiter so." Danach bedankte sich auch der Sieger bei allen Beteiligten des Turniers und fand auch ein Extralob für die Ballcrew: "Ich weiß, ihr hattet lange Tage, aber ihr habt euren Job perfekt gemacht." An das Publikum gerichtet meinte Sinner: "Die ganze Woche war speziell. Ich weiß, es waren auch ein paar Südtiroler da. Es war echt ein Traum. Wien ist eines der besten Turniere die wir haben."