Für Sinner war es der vierte ATP-Titel in diesem Jahr und der zehnte insgesamt. Zudem war es für Sinner der zweite Sieg in Folge gegen Medvedev. Im Head-to-Head stellte der 22-Jährige auf 2:6.
Im Finale in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Wiener Stadthalle zeigte Sinner große Kämpferqualitäten. Im ersten Satz wehrte der Italiener zwei Satzbälle ab und holte sich diesen im Tiebreak. Im zweiten Satz hatte Sinner Medvedev zunächst nichts entgegenzusetzen. Die Nummer 3 der Welt zog schnell mit zwei Breaks davon. Sinner bäumte sich auf, holte sich ein Break zurück, konnte den Satzverlust aber nicht mehr abwenden.
20-minütiges Marathon-Game
Der dritte Satz entwickelte sich zum Abnützungskampf. Das vierte Game entwickelte sich zum 20-minütigen Marathon-Spiel, in dem Sinner schließlich seinen neunten Breakball zur 3:1-Führung verwertete. Medvedev schlug umgehend mit einem Rebreak zurück, nur um sein nächstes Aufschlagspiel postwendend wieder abgeben zu müssen. Mit der 4:2-Führung im Rücken war Sinner nicht mehr zu stoppen, wackelte beim Ausservieren zwar noch ein wenig, aber verwertete nach 3:04 Stunden seinen zweiten Matchball zum Premierensieg in Wien. Zugleich krönte sich Sinner auch zum ersten italienischen Sieger in Wien.
Liebeserklärungen an Wien
Medvedev zeigte sich bei der Siegerehrung als fairer Verlierer und wiederholte seine Liebe zu Wien. An Sinner gewandt meinte Medvedev: "Du hast großartig gespielt. Hoffentlich können wir noch mehr Finali gegeneinander spielen." Zugleich versicherte er, dass er im nächsten Jahr einen weiteren Anlauf nehmen wird, seinen zweiten Titel bei den Erste Bank Open zu holen. "Ich möchte noch viele Male nach Wien zurückkommen."
Sinner stieß in ein ähnliches Horn: "Es ist eines der besten Turniere der Welt. Der Sieg hier bedeutet mir viel und ich freue mich schon darauf, hier nächstes Jahr wieder aufzuschlagen." Medvedev gratulierte er für eine "tolle Woche. Du hast mich dazu angetrieben, mein Spiel zu verbessern."